Wir über uns
Die Anfänge
Die Notwendigkeit, historisches Material für künftige Generationen zu sichern und gleichzeitig der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, war der Sassenheimer Gemeindeverwaltung bereits früh bewusst. Im Jahre 1979 trat der damalige Bürgermeister Mathias Greisch an den Beleser Fernand Wiltgen mit dem Auftrag heran, ein Gemeindearchiv ins Leben zu rufen. Der Rentner und Hobbyhistoriker erfüllte durch unermüdliche Sammel- und Sichtungstätigkeit die an ihn gestellten Erwartungen derart exemplarisch, dass Entstehung und Aufbau des Gemeindearchivs untrennbar mit seinem Namen verbunden bleiben.
Fernand Wiltgen und seine Mitstreiter
Fernand Wiltgen wurde 1920 in Beles geboren; er besuchte dort die örtliche Grundschule und anschließend die Staatshandwierkerschoul. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges und der Besetzung Luxemburgs wurde die Familie nach Frankreich evakuiert. Fernand selbst wurde 1943 für den Reichsarbeitsdienst, später für den Wehrdienst zwangsrekrutiert; er desertierte Anfang 1944. Nach Kriegsende vollendete Fernand seine Ausbildung und erwarb zwei Meisterbriefe; daraufhin trat er eine Stelle bei der Arbed-Mines Esch an, wo er bis zu seiner Pensionierung 1978 beschäftigt blieb.
Im Ruhestand widmete er sich vielfältigen Interessen, vor allem demjenigen an der Erforschung der Lokalgeschichte. Für seine Verdienste um die Gemeinde verlieh ihm die Sassenheimer Kulturkommission den Mérite culturel 2003. Mit nunmehr neunzig Jahren (November 2010) ist Fernand immer noch der genius loci, der gute Geist von A Gadder.
Bei seiner Tätigkeit wurde und wird Fernand Wiltgen von zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeitern unterstützt, die mit bewundernswerter Großzügigkeit ihre Zeit und ihre Fähigkeiten in den Dienst der Geschichtspflege stellen:
GREISCH Nuckes (†) | 1979 - 1994 |
HEINEN Grégoire (†) | 1979 – 2001 |
HOFFMANN Arthur | seit 2006 |
OLSEM Léon (†) | 1995 – 2017 |
OPPERMANN Jean (†) | 1990 – 1995 |
PARINI Pierre (†) | 1979 – 1989 |
SCHIERTZ-ENGEL Roby | seit 2009 |
SCHNEIDER Jean (†) | 2001 – 2020 |
SCHOCKMEL Erny | 1979 – 1987 |
STOFFEL Marcel (†) | 2001 – 2004 |
WAGNER Val | seit 2016 |
ZAOUCH Yassine | seit 2023 |
Ihnen sei auf das Herzlichste gedankt!
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Fernand WILTGEN erhält den Mérite Culturel 2003 der Gemeinde Sassenheim |
Die Ehrenamtlichen (2001-2004) v.l.n.r. STOFFEL Marcel, SCHNEIDER Jean, WILTGEN Fernand, OLSEM Léon |
Das Kaplounshaus
Im Jahre 1979 wurde das von Fernand Wiltgen und seinen Kommilitonen gesammelte Material im ehemaligen Kaplanshaus in der Rue des Alliés in Beles untergebracht; bereits wenig später fand hier eine erste Ausstellung statt.
Die offizielle Einweihung der Räumlichkeiten als Gemeindearchiv erfolgte indes erst 1986. Nach zehn Jahren Sammeltätigkeit und zweitausend Besuchereinträgen ins Goldene Buch erwies sich die Lokalität jedoch als unzureichend für die Bedürfnisse des stark angewachsenen Archivs. Im sogenannten Battinghaus sollten die Bestände ein neues Zuhause finden.
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Eröffnungsfeier des Gemeindearchivs im Kaplounshaus am 12.04.1987 |
Das Battinghaus
Das im Jahre 1850 entstandene Anwesen bildete den Wohnsitz des Landwirtes François Batting-Limpach (1824-1897) und seiner Nachkommen; dementsprechend begegnet der Besucher im Eingangsbereich des Kultur- und Geschichtshauses einem Stammbaum der Familie, deren Geschicke bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts zurückverfolgt werden können. Auch der Name der Einrichtung weist auf einen Zeitpunkt in der Biographie der Batting-Limpachs hin, die zuvor den Gadderscheierhaff bei Zolwer bewohnt hatte.
Als 1971 mit Nicolas Battin der letzte direkte Nachfahre des Bauherrn verstarb, wurde das ehemalige Bauernhaus von der Gemeinde Sassenheim erworben. Nach mehrjähriger Planungsphase begann 1990 ein umfassendes Restaurations- und Umbauprogramm, das unter Beibehaltung der historischen Substanz sowie der ursprünglichen Struktur der Immobilie ihr heutiges Erscheinungsbild gab. Am 3. November 1997 schließlich wurde das Kultur- und Geschichtshaus A Gadder im Beisein des damaligen Parlamentspräsidenten Jean Spautz und der Kulturministerin Erna Hennicot-Schoepges feierlich eingeweiht.
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Elisabeth BATTING, geb. LIMPACH (1830 -1913)
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Eröffnungsfeier vom Kultur- und Geschichtshaus A Gadder 03.02.1997
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François BATTING (1824-1897)
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Perspektiven
Die zunehmende Professionalisierung des heutigen Dokumentationsbetriebs und die Bedürfnisse unserer globalisierten Informationsgesellschaft haben auch im Kultur- und Geschichtshaus A Gadder einen Strukturwandel notwendig gemacht. Um die Zukunft in diesem Sinne abzusichern, wurde im Jahr 2009 François Komposch, ein aus Esch stammender diplomierter Historiker mit archivwissenschaftlichen Zusatzqualifikationen, mit der Leitung der Einrichtung betraut. Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit liegt auf der digitalen Erfassung des Archivmaterials und dem stufenweisen Aufbau eines Online-Archivs.
Suchen:
Adresse:
10, rue de France
L-4446 Belvaux
Tel: (00352) 59 09 93
Öffnungszeiten
jeden Donnerstag
von 14h00 - 17h00
oder nach Vereinbarung
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